Fatouh
Blanke Haut. Das ganze Dorf schaut zu. 300 Menschen. Ein Schnitt. Ich sterbe. Um mich herum fröhliche Gesichter. Mein Bett: Staub. Links und rechts: Zwei Teufelinnen. In der Mitte, vor mir, eine dritte. Ich will die Zange schließen, doch zwei Statuen halten sie fest. Ich bin blind: Ich sehe nichts. Neben mir Aicha und auf der anderen Seite: Fatma. 10 und 13 Jahre. Ich bin 5. Alles kalt. Der Johannisbeersaft läuft an Fatma und Aicha herunter. Ich kann keinen Laut von mir geben. Bei Fatma sieht man ihre Frisur: Die Haare werden ihr geschoren. Jeder sieht es.
Ich wache auf. Fast alles vorbei. Jetzt wird genäht. Fatma ist tot. Sie ist gestorben. Aicha und ich sehen den Leib uns´rer Freundin. Wie Hornissenstiche, die Nadel. Wasser aus kleinen Springbrunnen. Mein Leben geht zu Ende.
Kurzgeschiche von Johanna Julia Ebel