Seit 2014 * Projekte im "Gebiet NOOGHIN" mit 2.000 Menschen in Ouagadougou, Burkina Faso *
Wie bereits aus den letzten Infolettern bekannt, haben wir einige Projekte in Burkina Faso, die wir regelmäßig durch Spendengelder und Aufklärungsarbeit in Zusammenarbeit mit Rakieta Poyga unterstützen, wie z.B.:
- Spende von 10 Nähmaschinen plus Zubehör für die jungen Auszubildenen
- Spende von 28 Fahrrädern für die Akteure
- Spende von 20 Solarlampen
- Spende von 10 Sitzbänke für die Versammlungen zur Diskussionen, Animation, Sensibilisierung
- Kostenübernahme von ärztlichen Hilfeleistungen und Medikamenten für 84 Auszubildende.
- Unterstützung von ehemaligen Traditionshüterinnen in Sachen FGM mit Mikrokrediten.
Im Februar 2017 sind 3 unserer Vorstandsfrauen für eine Woche selbst nach Burkina gereist (auf eigene Kosten), um sich vor Ort selbst ein Bild von der aktuellen Situation zu machen und zu schauen, was mit unseren Spendengeldern passiert und wie weit die einzelnen Projekte voran geschritten sind.
Am 23.02.2017 brachen somit die erste und zweite Vorsitzende Fadumo Korn und Karin Siegmann zusammen mit der Schriftführerin Ute Schultz-Becker auf, begleitet wurden sie vom Fotografen Walter Korn und der Schauspielerin Katja Riemann sowie deren Tochter Paula.
Dort angekommen, wurden wir sehr herzlich in Empfang genommen. Wir blieben nur eine Nacht in der Hauptstadt Ouagadougou bevor wir in Begleitung des einheimischen Geschäftsmannes Karim Ouedraogo in das kleine Dorf Kindibo, unweit der Grenze zum Nachbarland Mali, aufbrachen, wo wir im Haus von Karim unterkamen. Von dort aus konnten wir im etwa dreißig Kilometer entfernten Dorf Youba Kinder- und Erwachsenen-Bildungsprojekte des Vereins Wunschträume Netzwerk für Mädchen und Frauenprojekte e.V. besichtigen, die von NALA e.V. seit Jahren unterstützt werden. Die besichtigten Projekte machten einen sehr guten Eindruck, viele der Einwohner können inzwischen lesen und schreiben und sind somit in der Lage, die in den Kooperativen hergestellten Produkte wie Stoffe, Seile und Seifen selbst zu vermarkten.
Nach zwei Nächten im Norden ging es zurück in die Hauptstadt. Dort hatten wir eine Audienz beim regionalen König, einer der einflussreichsten traditionellen Führer, die wir unbedingt von unseren Anliegen im Kampf gegen FGM überzeugen müssen, um effektiv arbeiten zu können. Zu unserer Überraschung rannten wir offene Türen ein, da auch der junge König die Tradition der Mädchenbeschneidung vehement ablehnt. Wir besuchten in den nächsten Tagen verschiedene Aufklärungsveranstaltungen, bei denen die Frauen über die negativen Folgen der Beschneidung informiert wurden - diese Veranstaltungen waren erstaunlich gut besucht. Wir besichtigten zudem ein Bildungsprojekt, das mit einen Agrarprojekt verknüpft ist. Dort werden bedürftigen Familien kleine Parzellen zugewiesen, die sie mit Nutzpflanzen bewirtschaften dürfen, den Ertrag können sie entweder zum Eigenbedarf verwenden oder am Markt verkaufen. Da die kleinen Felder einer intensiven Pflege bedürfen, sind die Frauen ganztägig vor Ort. Das ist die Gelegenheit in einem extra errichteten Schulungsraum Alphabetisierungskurse anzubieten und gegen die Beschneidung aufzuklären.
Dieses Konzept hat NALA e.V. so sehr überzeugt, dass wir nun den Grundstein für ein ähnliches Projekt am Stadtrand von Ouagadougou gelegt haben. Zusammen mit Bangr Nooma haben wir ein Hektar ummauertes Land erworben und wollen bis Mitte 2018 mit dem Schulungsgebäude fertig sein sowie das Land parzelliert haben. Die in Frage kommenden Frauen sind bereits ausgewählt und waren bei der Grundsteinlegung anwesend. Ende 2018 wird eine Abordnung von NALA e.V. zur Einweihung erneut auf eigene Kosten nach Burkina Faso reisen.
Fotos von Walter Korn, entstanden auf der Reise nach Burkina Faso mit Fadumo Korn, Karin Siegmann, Ute Schultz und Katja Riemann